Netzwerk Epilepsie und Migräne (EMINet)
Leitung: | Prof. Dr. med. Christian Kubisch | |
Institut: | Institut für Humangenetik, Universitätsklinik Ulm | |
Homepage: | http://www.uniklinik-ulm.de |
Hauptziel dieses Konsortiums ist die Identifizierung und
Aufklärung der komplizierten genetischen und molekularen Netzwerke, die in der
Ätiologie der Epilepsie&strTermSiteName=zum%20Artikel">Epilepsie
und der Migräne&strTermSiteName=zum%20Artikel">Migräne,
zweier eng verknüpfter komplexgenetischer Erregungsstörungen des Gehirns, eine
Rolle spielen. Mittels genetischer, genomischer, biochemischer, molekularer und
physiologischer Methoden und durch die Analyse großer, gut charakterisierter
Kollektive sowie Zell- und Tiermodellen werden wir neue Erkenntnisse über die
molekularen Mechanismen dieser häufigen und belastenden Erkrankungen liefern.
Dazu bedarf es der engen Zusammenarbeit verschiedener medizinischer und
naturwissenschaftlicher Disziplinen. Wir haben deshalb ein Netzwerk aus
Partnern geschaffen, deren Fachkenntnis es uns ermöglicht, eine umfassende
Strategie von der Identifizierung von Anfälligkeitsgenen mittels genomweiter
Assoziationsstudien (WGA) über die Analyse assoziierter Varianten in
Zell-/Gewebemodellen bis zur Generierung und Untersuchung entsprechender
Tiermodelle zu verfolgen. Die genaue Kenntnis der genetischen und molekularen
Mechanismen dient der optimalen und individuellen Beratung und Betreuung der
Patienten(familien).
Begonnen wurde das Projekt mit:
1.) der Durchführung und statistischen Auswertung der WGAs und
Replikationsuntersuchungen in großen Kollektiven mit idiopathischen und
generalisierten Epilepsien und häufigen Formen der Migräne und
2.) der genauen biochemischen, physiologischen und phänotypischen Untersuchung
bereits etablierter Zell- und Mausmodelle für monogene Formen beider
Krankheiten.
Anschließend werden die durch die WGA identifizierten neuen
Anfälligkeitsgene/genetischen Varianten zur eingehenden Untersuchung mit
verschiedenen Konsortiumpartnern in geeignete Zell- und Mausmodelle überführt.
Ergänzend dazu erfolgen Hochdurchsatzsequenzuntersuchungen mit der neuesten
Technologie und genetische und funktionelle Untersuchungen des Ansprechens auf
Medikamente bzw. unerwünschter Arzneimittelwirkungen. Neu identifizierte,
seltene genetische Varianten, die für die Krankheitsentstehung oder das
individuelle Ansprechen eine Rolle spielen, werden ebenfalls in geeignete
Modelle überführt und analysiert. Durch ein umfassendes Verständnis der
komplexen molekularen Mechanismen der Regulierung der neuronalen Erregbarkeit
wird dieses Konsortium somit zum Gesamtziel einer besseren medizinischen
Betreuung beitragen.
Detaillierte aktuelle Ergebnisse finden Sie in den Beschreibungen der Teilprojekte.
- TP1 Genomweite Assoziationsanalyse zur Identifikation von Genen, die mit Migräne mit Aura assoziiert sind
- TP2 Genomweite Assoziationsanalyse der Migräne ohne Aura und funktionelle Charakterisierung der Krankheits-assoziierten Allele
- TP3 Genomweite Assoziationskartierung von genetischen Risikofaktoren bei idiopathisch generalisierten Epilepsien
- TP4 Hochdurchsatz-Sequenzierung funktioneller und positioneller Kandidatengene für häufige Formen der Migräne und Epilepsie
- TP5 Genetische Grundlagen der Levetirazetam Pharmakoresistenz und Nebeneffekte bei Epilepsie-Patienten
- TP6 Funktionsanalyse von humanen Ionenkanalmutationen in zellulären und Tiermodellen
- TP7 Aberrante Transkriptionsnetzwerke in humanem Epilepsiegewebe
- TP8 Mechanismen, die der Entwicklung von zellulärer Übererregbarkeit in Maus-Epilepsiemodellen zugrunde liegen
- TP9 Mechanismen der Epileptogenese und neuronalen Synchronisation
- Publikationen