entdeckt der österreichische Mönch Gregor Mendel durch systematische Kreuzungsversuche bei Bohnen und Erbsen die grundlegenden Gesetze der Vererbung.
isoliert der Schweizer Pathologe Friedrich Miescher DNA aus den Kernen weißer Blutzellen und bezeichnet sie als "Nuklein".
Oscar Hertwig, Eduard Strasburger, Albrecht von Kölliker und August Weismann identifizieren unabhängig voneinander den Zellkern als Ausgangspunkt der Vererbung.
1902
Walter Sutton stellt die These auf, dass Mendels Vererbungsfaktoren auf den Chromosomen lokalisiert sind.
1909
Der dänische Biologe Wilhelm Johannsen verwendet erstmals die Bezeichnung "Gen", um die Vererbung eines bestimmten Merkmals zu bezeichnen.
1910
1944
Oswald T. Avery, Colin M. MacLeod und Maclyn McCarty weisen nach, dass die DNA Träger der Erbinformation ist.
1950
Erwin Chargaff findet heraus, dass vier Bausteine der DNA, die Basen, in bestimmten Verhältnissen zueinander vorliegen. Dabei bilden Adenin und Thymin sowie Cytosin und Guanin jeweils ein Paar. Er schafft damit eine der Voraussetzungen für die Aufstellung des DNA-Doppelhelix-Modells.
1951
Rosalind Franklin gelingen die ersten Röntgenstrukturaufnahmen von DNA-Kristallen. Ihre exzellenten Aufnahmen sind die Basis für das DNA-Doppelhelix-Modell von Watson und Crick.
1953
ermitteln James Watson und Francis Crick die Doppelhelix-Struktur der DNA.
1965
Auf der Grundlage der Arbeiten von Marshall Nirenberg gelingt es Heinrich Mathaei und Severo Ochoa den genetischen Code zu entschlüsseln: Jede der 20 Aminosäuren wird durch drei Basen-Buchstaben der DNA definiert.
1977
Eine leistungsfähige Methode zur DNA-Sequenzierung wird von Walter Gilbert, Allen Maxam und Frederick Sanger entwickelt.
1982
In den USA kommt das erste gentechnisch hergestellte Medikament auf den Markt: Insulin für Zuckerkranke.
1983
Revolution in der Molekularbiologie: Kary Mullis entwickelt ein Verfahren um DNA im Labor zu vermehren (die Polymerase-Kettenreaktion, engl. Abkürzung: "PCR").
1986
Das erste Gen, das für eine Erbkrankheit verantwortlich ist, wird gefunden. Es handelt sich dabei um ein defektes Gen auf dem X-Chromosom, das Ursache für Muskelschwund ist.
1988
In den USA und in Japan wird beschlossen, das menschliche Genom zu entschlüsseln.
1990
1992
1995
Erstmals wird das Genom eines Bakteriums (Haemophilus influenza) vollständig sequenziert.
1995
Deutschland
schließt sich mit dem Deutschen Humangenomprojekt (DHGP) dem internationalen
Humangenomprojekt (HGP) an.
1996
Das erste Genom eines komplexen Organismus, der Bäckerhefe, wird entschlüsselt.
1997
Das Klonschaf Dolly, das erste Säugetier, das aus dem Erbgut eines erwachsenen Tieres geklont worden ist, wird geboren. Es muss 2003 wegen einer Virus-Krankheit eingeschläfert werden.
1998
Das Genom des ersten mehrzelligen Organismus, des Fadenwurms Caenorhabditis elegans, wird entschlüsselt.
1998
Pal Nyren und Mostafa Ronaghi aus Schweden entwickeln die Pyrosequenzierung, ein Hochdurchsatzverfahren, mit dem sich die DNA viel schneller und billiger sequenzieren lässt als mit der Methode nach Sanger.
1999
Im Dezember wird die Sequenz von Chromosom 22 komplettiert. Es ist das erste menschliche Chromosom überhaupt, dessen Sequenz vollständig bekannt ist.2000
Das Chromosom 21 wird vollständig sequenziert, wodurch die Möglichkeiten zur Erforschung der Auswirkungen einer Trisomie 21 wachsen.2000
Craig Venter und Francis Collins geben die Entschlüsselung des menschlichen Genoms bekannt.
2000
Das Genom der Fruchtfliege Drosophila melanogaster ist entschlüsselt.2001
Die Schätzung der Anzahl menschlicher Gene wird von 100.000 auf 30.000-40.000 nach unten korrigiert.
2001
HUGO und Craig Venter stellen Karten des menschlichen Genoms vor, in denen die vor mehr als einem Jahr entschlüsselten Daten richtig zusammengesetzt sind.
2001
Gründung des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN) in Deutschland.Ziel ist die systematische Suche nach krankheitsauslösenden Genen.
2002
2003
Das
menschliche Genom gilt als vollständig entschlüsselt und das Humangenomprojekt offiziell
als beendet.
2003
Start der ENCyclopedia Of DNA Elements (ENCODE) durch das US-amerikanische National Human Genome Research Institute (NHGRI). Ziel des Projekts ist, alle funktionellen Elemente des menschlichen Genoms sowie das Transkriptom zu identifizieren und zu charakterisieren.
2005
Das Genom des Schimpansen ist sequenziert. Die Übereinstimmung mit dem menschlichen Genom liegt bei rund 96 Prozent.
2008
Start von NGFN-Plus
und NGFN-Transfer im Programm der Medizinischen Genomforschung, gefördert durch das BMBF
Start des 1.000 Genome Projekts
2008
Deutliche Kostenreduktion für Sequenzierungen durch "Next Generation Sequencing"-Plattformen
2008
Start des Internationalen Krebsgenom-Konsortiums (ICGC): im Rahmen des ICGC sollen mindestens fünfzig Tumorarten möglichst umfassend molekular analysiert werden
2009
Deutschland schließt sich mit drei Projekten dem Internationalen Krebsgenom-Konsortium (ICGC) an: systematische Analyse von Hirntumoren bei Kindern, Prostatakrebsgenomen und Malignen Lymphomen
2010
Das 1000 Genomes Project Consortium publiziert Pilot paper in Nature
2012
Ergebnisse des ENCODE Projekts werden in Nature, Science und anderen Journalen veröffentlicht: mehr als 4 Millionen regulatorische Regionen im menschlichen Genome wurden kartiert